1806 – 1882
II.
Natur, du ewig unerschöpfte
Quelle!
Weh jedem Künstler, der dich je
verschmäht,
In deiner schlichten Wahrheit
Majestät
Des Ideales sichre
Tempelschwelle.
Willkühr und Mode setzt an
deine Stelle
Des Tages Götzen, die der Wind
verweht,
Hochmüthig Wissen, das dich
nicht versteht,
Den gift’gen Trank statt deiner
reinen Welle.
Die Thoren, die in eitlem Wahn
sich blähen,
Mit offnem Aug’ die Wahrheit
doch nicht sehen,
Sie, die du schufst und nährst,
verachten dich.
Nach manchem Irrgang hab’ ich
dich gefunden,
Laß mich an deiner Mutterbrust
gesunden,
Dir, große Göttin, dir ergeb’
ich mich!